Das Glücksspiel gehört zu den ältesten Beschäftigungen der Menschheit. Ob wir unser Glück beim Würfeln oder an zufällig gemischten Karten versuchen: Es hat etwas Faszinierendes und es fühlt sich gut an. Vor allem dann, wenn die gewünschte Karte endlich erscheint oder der Würfel genau die Zahl anzeigt, die wir benötigen. Unsere Leistung ist hierbei zwar nahezu irrelevant, denn wenn wir bewusst und kontrolliert Einfluss auf das Glücksspiel nehmen ist es ja per Definition kein Glücksspiel mehr, aber auch ohne größeren eigenen Beitrag fühlen wir uns als Sieger.

Glücksspiele wie Spielautomaten wirken auf viele Menschen faszinierend. Foto: Andreas Trojak| Lizenz: CC BY 2.0

Die Slotmaschine: Spielautomaten als beliebtes Glücksspiel

Zum beliebtesten Unterhaltungsgerät im Bereich Glücksspiel haben sich die Slot-Machines gemausert. Jeder hat sie schon einmal gesehen, auch wenn man selbst noch nie in einer Spielothek war. Vor allem früher war es ein ganz normaler Anblick beim Betreten einer Kneipe, oder stellenweise auch im Eingangsbereich von Restaurants, einen Glücksspielautomaten zu sehen. Die vielen bunten Lichter und ein ansprechendes Design luden zu einem Spiel ein. Viele Bedienungsknöpfe suggerierten die Illusion der Kontrolle. Die Verbreitung der Geräte hat zwar, aufgrund gesetzlicher Regelungen, stark abgenommen, doch das betrifft nur die physische Welt. Im Internet, der digitalen Welt, ist der nächste Spielautomat nur einen Klick entfernt und dank des Hostings in diversen ausländischen Staaten kann und wird hier eine Regulierung niemals greifen. Dies kann, wie so vieles, Glück und Unglück sein.

Warum spielen wir an Slotmaschinen?

Eine Person, die mit Spielen ihr Geld verdienen will, wird dies immer mit Spielen tun, welche sie in gewissem Maße beeinflussen kann. Entweder durch kognitive Leistung, beispielsweise im Gedächtnisbereich, psychologische Leistung, körperliche Leistung oder einer Kombination aus diesen. Der Pokerspieler zum Beispiel sollte das Verhalten der Mitspieler lesen können und sich über stochastische Wahrscheinlichkeiten im Klaren sein, dadurch wird das Spiel viel weniger glücksabhängig. Er kann auf Websites wie pokerlernen.net Strategien rund um Texas Hold’em No Limit lernen und ein erfolgreicher Pokerspieler werden – das ist bei reinen Glücksspielen so nicht möglich.

Doch warum spielen wir am Glücksspielautomaten? Wir wissen, dass wir keinen Einfluss auf das Ergebnis haben, dies ist durch das Konzept der Automaten bedingt. Denn unterm Strich muss der Inhaber des Automaten einen Gewinn erwirtschaften. Tut er das nicht, so wäre der Betrieb des Automaten vollkommen sinnlos und auch dem Prinzip eines gewinnorientierten Unternehmen entgegengerichtet. Der Grund, warum wir dennoch spielen, liegt in unserer Psyche. Wir wissen zwar, dass am Ende der Betreiber gewinnt – doch nicht jedes Spiel ist verloren und es gibt auch große Gewinne. Es ist die Freude am Gewinn und auch an einem Beinahegewinn, die uns antreibt. Wenn wir etwas gewinnen, werden Glückshormone freigesetzt. Aber  dies tritt auch ein, wenn wir beinahe gewinnen. Außerdem haben wir Menschen die Angewohnheit, die Welt zu naiv zu sehen. Gehen wir Risiken ein, sind wir der Überzeugung, es erwischt doch sicher nur die anderen, uns selbst auf keinen Fall. Ebenso verhält es sich beim reinen Glücksspiel an den Slot Machines. Die großen Verluste fahren die anderen ein, wir haben ja ein System, einen Plan. Die Tatsache, dass dieser Plan vollkommen an den Haaren herbeigezogen ist, ignorieren wir lieber. Neben dem Spaß, den wir generieren, laufen wir auch Gefahr, in ein schädliches Verhalten abzudriften und irgendwann vielleicht sogar süchtig zu werden.

So funktionieren Spielautomaten

Online Slot Machines – Reine Glückssache

Das Thema Spielsucht ist schon lange ein großer Streitpunkt. Irgendwie sehen wir es als unsere Verantwortung an, Mitglieder unserer Gesellschaft notfalls auch vor sich selbst zu schützen. Doch bevormunden wir hierbei diejenigen, die nicht in einem Suchtverhalten sind und auch nicht Gefahr laufen in ein derartiges Dilemma zu geraten. Der optimale Weg ist gewissermaßen Ansichtssache. Ein komplettes Verbot beschränkt die Freiheit der Bürger und ein vollständig unreglementiertes Handeln der Betreiber bringt den Spieler in Gefahr. Dass die Freiheit bei einem Verbot eingeschränkt wird, ist auf den ersten Blick klar, doch dass die Betreiber den Spieler in Gefahr bringen, wirkt eher wie eine Floskel. Leider ist dem nicht so. Alles, was uns motiviert, länger und häufiger zu spielen, hat Suchtpotenzial – ein Thema, das wir vor einiger Zeit schon einmal angesprochen haben. Denn die Motivation geht mit Glückserlebnissen einher und diese bewirken bei manchen Personen dann ein Suchtverhalten. Das Ziel der Betreiber ist es, eine größere Nutzung ihrer Angebote zu erwirken. Sie wollen keine Menschen süchtig machen, dies wäre kontraproduktiv, doch ohne jegliche Reglementierung würden einige diesen Preis in Kauf nehmen. Daher ist es wichtig zu wissen wie die Online Slot Machines funktionieren. Denn nur wenn diese absolut glücksbasiert sind, sind sie fair. Eine beliebte Methode, derzeit bei manchen Online-Spielen mit Lootbox-Systemen: Den Spieler mit einem Initialgewinn ködern und immer dann, wenn sein Drang weiterzuspielen abnimmt, weitere Gewinne einstreuen. So spielt der Spieler viel mehr als er es für gewöhnlich tun würde. Würde dieses System auf Online Slot Machines angewendet werden, so wäre der Nutzer lediglich ein Opfer, welches systematisch ausgebeutet wird. Genau deswegen ist es so wichtig, nur bei lizenzierten Anbietern zu zocken, deren Systeme zu 100% über einen Random Number Generator (RNG) laufen.

Beitragsbild: Marco Verch; Lizenz: CC  BY 2.0

Eine Antwort auf „Das Glücksspiel – ein faszinierendes Phänomen“

  1. Spielt vielleicht auch der psychische Faktor eine Rolle, dass jemand der Glück hat, ja von der Gesellschaft automatisch auch als eine Art Gewinner angesehen wird? Ein „Glückspilz“ hat doch immer auch gleich einen besseren Status als ein „Pechvogel“, oder nicht? Gewinnen bringt uns ja immer auch eine Form von Ansehen, ob da nun jetzt Glück dabei war oder nicht. Würde ich als unwissender Hobby-Psychologe mal so mit einfließen lassen..
    LG Andree

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