Welcher kleine Möchtegern-Rocker hat in seiner Jugend nicht davon geträumt: einmal auf der Bühne zu sein und sich wie ein großer Rockstar zu fühlen. Auch meine Wenigkeit wandelte schon auf den Pfaden umtriebiger Musiker, die sich in dunklen Kellern und Garagen herumtrieben, wertvolle Stunden der Freizeit in neue Songs steckten und nachts versuchten, den drohenden Tinnitus mit dem ein oder andere Bierchen vergessen zu machen.

Angefangen habe ich das Gitarrespielen mit ca. 16 Jahren; das war noch recht sporadisch, und mehr als „ein Paar Akkorde zocken“ und etwas grobmotorisch zu „Knockin´ On Heavens Door“ von Bob Dylan zu schrammeln kam nicht heraus. Anders dann ein Jahre später, als man(n) sich als Zivi den ersten Gitarrenlehrer leisten konnte. Dann lag der Fokus auf klassischer Gitarre, in wenigen Monaten konnte ich „Classical Gas“ von Mason Williams spielen, was schon echt anhörlich war.

Ein gar nostalgisches Video: „Classical Gas“ von Mason Williams

Ich müsste auch irgendwo noch eine alte Kassette rumfliegen haben, die das ganze oldschool dokumentiert hat – damals hatte ich noch keinen Gedanken daran verschwendet, zu einem CD Hersteller zu rennen, um meine hart erkämpften Fertigkeiten auf Plastik zu bannen; jetzt könnten einen dafür schon fast nostalgische Gefühle erschleichen und etwas Reue aufkommen lassen…

Mein Gitarrenlehrer meinte damals jedenfalls, ich sollte doch noch weiter machen und empfahl mir, den nächsten Schritt zu gehen; d.h., er verwies mich an einen Kollegen, der satte 70 Euro für eine halbe Stunde Gitarrenunterricht nahm. Ich beschied das Angebot abschlägig und machte gewissermaßen als Autodidakt weiter.

Gitarrist für Indie-Rockband gesucht!

Ein paar Jahre später war das Musikmachen wieder etwas in Vergessenheit geraten, doch irgendwie stieß ich dann einmal auf eine Anzeige von wegen „Suche Gitarristen für Indie-Rockband“ etc. pp., und kurz danach fand ich mich in irgendeinem Container in München-Allach wieder, es war heiß und stickig, doch es machte irgendwie Spaß.

Wir probten ernsthaft und hatten nach einigen Monaten ein schönes Repertoire, einen recht teuren Bandraum (wir waren mittlerweile in Stadt nähe Donnersberger Brücke gezogen) und ordentlich Spaß. Wir bastelten uns dann sogar einen super schallisolierten Bandraum in einer Garage und gaben mächtig Gas, träumten von der ersten DVD Herstellung und unserer ersten Tour; doch es kam noch nicht einmal zu einem ersten Gig. Was war passiert?

In bester Pete Doherty – Manier hatte einer der Gitarristen irgendwann einen Kurzschluss und war (vermutlich aus Gründen finanzieller Art) samt Bruder, der unser Schlagzeuger war, urplötzlich verschwunden. Samt Bandraum. Die beiden waren einfach umgezogen und hatten sogar Bandequipment mitgenommen und es wahrscheinlich irgendwann einmal auf ebay vercheckt, um sich davon ganz tolle Dinge zu kaufen.

Auch der Gentle Rocker hat einmal von seiner eigenen Rockband geträumt...
Auf ganz kleinen Bühnen durfte sogar der Gentle Rocker schon mal spielen – hier: Vor Jahren in einer britischen Kneipe auf der Voodoo Insel Siquijor auf den Philippinen.

Heute sind alle Träume von der eigenen Rockband begragben, und ich spiele (leider) nur noch recht sporadisch, doch der Spaß ist bei allem erhalten geblieben – und das ist vielleicht das Wichtigste;)

Singen mit den Motorradrockern
Auch hier mit den „easy riders“ in Dalat, Vietnam, habe ich es mir nicht nehmen lassen und ein paar Songs zum Besten gegeben. Die alten Rocker haben nicht schlecht gestaunt und ließen dafür ein „süffiges“ Viet-Bier springen:D

2 Antworten auf „Der Traum von der eigenen Rockband“

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