Derzeit befinde ich mich nach wie vor mitten in der Vorbereitung auf die letzten Prüfungen meines Studiums, und manchmal wünschte ich mir, der Tag hätte 48 Stunden. So geht es sicher vielen anderen Menschen auch: man hat das Gefühl, dass einem die Zeit einfach zu schnell davon läuft.

Dabei könnte die philosophische Frage aufgeworfen werden, was Zeit denn überhaupt bedeutet? Sie ist eine Dimension, die im Prinzip nicht wirklich messbar ist – würden jedenfalls manche behaupten. Denn was wird da eigentlich anhand von Uhren und weiteren Chronometern gemessen?

Zeit ist Veränderung

Im Prinzip geht es doch um Veränderung. Angenommen, wir würden uns in einem Raum befinden, in welchem für Jahre absolut nichts geschieht: hätten wir dann ein Zeitempfinden? Wohl eher nicht. Zeit ist also etwas, bei dem etwas geschieht. Geschehen hat auch mit Geschichte zu tun, und diese wiederum betrachtet die vergangene Zeit, frühere Verläufe.

Die Zeit vergeht
Tempus fugit – amor manet. Foto aufgenommen im Zürcher Hauptbahnhof, als ich letztes Jahr im November ein wenig Zeit hatte in Erwartung einer S-Bahn.

Damit wäre ich auch schon wieder bei meinem Studium: eines meiner Nebenfächer sind die geschichtlichen Hilfswissenschaften, wozu auch die Chronologie gezählt wird bzw. „die Lehre vom Umgang der Menschen mit der Zeit“ (Quelle). Mit Hilfe dieser Subwissenschaft werden etwa kleine Rechenaufgaben durchgeführt, denn nicht immer wurde der Gregorianische Kalender angewandt, so wie heutzutage; im alten Rom gab es z.B. die Iden des März, in denen Julius Cäsar ermordet wurde, und manchmal müssen dann Zeitangaben von früher in die heutige Zeit umgerechnet werden.

Unsere gegenwärtige Zeitrechnung orientiert sich an der Geburt Christi, was bemerkenswert ist. Andere Generationen haben etwa die Geburts- bzw. Regierungsjahre von großen Herrschern als zeitliche Fixpunkte herangezogen, um ihren Alltag besser ordnen und strukturieren zu können. Wir befinden uns im dritten Jahrtausend nach Christi Geburt, könnten uns als Deutsche aber auch genauso gut an der Kaiserkrönung Karls des Großen 800 nach Christus oder aber am Berliner Mauerfall orientieren, um unsere Zeitrechnung beginnen zu lassen – tun es aber nicht.

Weniger Zeitfresser – effektiver arbeiten

Nun hat also das Jahr 2013 begonnen, und ich selber befinde mich mitten im 30. (!) Lebensjahr; das ist schon allerhand, und spätestens jetzt wird hin und wieder ein Gedanke an die weitere Lebensplanung nach dem Studium verschwendet. Wichtig ist mir im Verlauf der gegenwärtigen Sonnenumrundung jedenfalls, wieder effektiver zu arbeiten bzw. mit meiner verfügbaren Zeit besser umzugehen und Zeitfresser zu eliminieren.

Es haben sich insgesamt einfach zu viele Zeitfresser bei mir eingenistet, erst gestern habe ich hierzu einen wunderbaren Artikel auf zenhabits.net gelesen, der vor allem diverse Zeitfresser im Internet thematisiert hat. Leo Babauta hat diese identifiziert und möchte anhand verschiedener Methoden sein Surfverhalten wieder vereinfachen: „simplify the internet“.

Weniger Facebook!

Ich möchte es ihm gleichtun, nachdem ich z.B. Facebook auch bei mir als ein sehr großes schwarzes Loch erkannt habe, indem massenweise Zeit verschwindet. Sicherlich treibe ich mich auch aus arbeitsbedingten Gründen viel auf dieser „sozialen Plattform“ herum, doch es müsste eigentlich vollkommen ausreichen, sich einmal täglich für ein paar Minuten einzuloggen, um die wichtigsten Updates zu lesen und evtl. zu liken / sharen und sich anschließend wieder auszuloggen.

Der Trend zum 24/7 Facebooking hat sich in unser Leben einfach so heimlich eingeschlichen, und ich gehe jede Wette ein, dass Facebook nach Google mittlerweile die meisten Daten über uns gesammelt hat, um sie gewinnbringend für sich einzusetzen. Das ist nun nichts grundlegend Verwerfliches an sich, doch muss man es ja den modernen Datensammlern nicht immer ganz so einfach machen.

Ähnlich verhält es sich mit meinem E-Mail-Fach: von Zeit zu Zeit sammeln sich viele digitale Nachrichten an, die man als virtuelle Last vor sich herschiebt, jedoch nicht konsequent genug abarbeitet. Kaum bin ich einmal für ein paar Tage nicht online, und schon warten dutzende E-Mails auf mich, um gelesen zu werden. Es fällt mir nicht leicht, eher unwichtige E-Mails wie den 10. Newsletter einfach einmal zu löschen, aus Angst, etwas zu verpassen; doch wenn es wirklich essenziell ist, wird man noch öfter darauf stoßen, und schließlich kann man ja nicht alles lesen. Künftig möchte ich es also wieder so einrichten, dass zumindest am Tagesende in meinem Postfach „tabula rasa“ herrscht.

Ein besseres Zeitmanagement

Insgesamt möchte ich dieses Jahr auf verschiedenen Ebenen meine Zeit effektiver nützen. In Sachen Selbstmanagement bzw. Zeitmanagement gibt es unzählig verschiedene Methoden: wer kennt sie nicht, die Tages-, Wochen-, Monats- oder gar Jahreslisten, die nicht selten irgendwo in der Schublade oder im digitalen Nirvana verschwinden.

Oftmals wird einfach zu viel auf die todo-Listen gesetzt (jedenfalls ist das bei mir so), und vielleicht sollte man sich einfach auf das Wesentliche konzentrieren, und das aber dafür umso effektiver umsetzen. Was nun das Wesentliche genau ausmacht, ist wieder eine andere Frage, die jedoch von jedem beantwortet werden kann:

Was hat mich die letzten Jahre immer wieder sehr stark beschäftigt und bewegt? Was ist meine wahre Leidenschaft? Welche Dinge liegen mir wirklich am Herzen? Wenn man hierauf immer wieder ähnliche Antworten findet, dann sind diese wesentlich, und daran sollte dann auch angeknüpft werden.

Bei mir persönlich haben sich u.a. folgende Dinge als durchaus wichtig herauskristallisiert: der Bezug zu meiner zweiten Heimat, den Philippinen, denen ich künftig auch noch mehr Zeit widmen möchte; darüberhinaus das weite Feld des Online Marketing – hier wird es künftig noch mehr in Richtung Google Adwords, Newsletter-Marketing und PHP / CSS / html 5 gehen und schließlich mein Marathon und Triathlon Training für die sogenannte „work-life-balance“ (ich liebe dieses Wort einfach…).

Mehr Fokus auf die wichtigen Dinge richten

Um sich nun besser auf die „wichtigen Dinge“ konzentrieren zu können, kommt bei mir neuerdings auch wieder vermehrt der Focus Booster zum Einsatz über den ich hier schon einmal geschrieben hatte; dieser hilft einem, sich für 25 Minuten auf eine Aufgabe zu konzentrieren, um anschließend dann auch eine schöpferische Pause von 5 Minuten einzulegen. Kreative Ruhephasen sind stets wichtig, um Gelerntes und Bearbeitetes etwas setzen zu lassen und evtl. auch wieder etwas aus einem anderen Blickwinkel betrachten zu können. Je regelmäßiger diese Pausen gemacht werden, desto besser.

Wie sieht es bei Dir aus? Hast Du auch zu wenig Zeit für die wichtigen Dinge oder womit möchtest Du Dich im neuen Jahr besonders intensiv beschäftigen? Vielen Dank auf jeden Fall für die Zeit, die Du in das Lesen dieses Beitrags investiert hast;)

Eine Antwort auf „2013! Wie die Zeit vergeht oder besseres Zeitmanagement im neuen Jahr“

  1. Sehr schön beschrieben das ganze Problem mit den Zeitfressern. Das Jahr 2013 neigt sich dem Ende entgegen und ich mache mir im Moment schon einmal meine Gedanken, was man 2014 alles besser machen könnte. Das Facebook Problem und die nicht gelesenen emails sind bei mir auch allgegenwärtig. Hier muss auf jeden Fall eine Lösung her. Man verschwendet soviel Zeit mit diesen Dingen. Das mit dem Focus Booster ist eine sehr gute Idee und werde ich jetzt auch gleich einmal ausprobieren. Viele Grüße, Jens.

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